Zukunft der Schweizer Kernkraft: Beznau AKW bleibt bis 2033 aktiv

 Zukunft der Schweizer Kernkraft: Beznau AKW bleibt bis 2033 aktiv

Kern Kraft Werk Beznau Von JoachimKohler-HB – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=111317141

Die Schweizer Kernkraftwerke Beznau 1 und Beznau 2 werden voraussichtlich noch weitere acht bis neun Jahre Strom produzieren. Block 1, der seit 1969 in Betrieb ist, gilt als das älteste noch aktive Atomkraftwerk weltweit.

Die Betreiberin Axpo hat entschieden, dass Block 2 des Kernkraftwerks Beznau bis 2032 und Block 1 bis 2033 weiterbetrieben werden sollen. Anschliessend ist die endgültige Stilllegung der beiden Reaktoren geplant. Somit wird Beznau bei der Abschaltung auf eine Betriebsdauer von 64 Jahren zurückblicken können.

Dieser Entscheid basiert auf umfassenden Prüfungen, bei denen externe Spezialisten, Lieferanten sowie die Aufsichtsbehörde ENSI (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat) einbezogen wurden. Axpo betont, dass die Sicherheit bei allen Überlegungen oberste Priorität hatte.

Um den Weiterbetrieb zu gewährleisten, plant Axpo, weitere 350 Millionen Franken in die Anlage zu investieren. Seit der Inbetriebnahme wurden bereits über 2,5 Milliarden Franken in die Nachrüstung und Modernisierung der beiden Reaktorblöcke investiert.

Das Kernkraftwerk Beznau produziert jährlich rund 6 Terawattstunden Strom, was dem Verbrauch von etwa 1,3 Millionen Vierpersonenhaushalten entspricht. Block 1 ist seit 1969 und Block 2 seit 1971 am Netz. Beide Reaktoren verfügen über unbefristete Betriebsbewilligungen, und bisher gab es kein festgelegtes Abschaltdatum.

Innerhalb der Branche wurde bisher eine Lebensdauer von mindestens 60 Jahren für Schweizer Kernkraftwerke angenommen. So soll das jüngste und grösste Atomkraftwerk der Schweiz, Leibstadt, das seit 1984 in Betrieb ist, bis mindestens 2045 Strom produzieren. Am AKW Leibstadt sind neben Axpo auch die Stromkonzerne Alpiq und BKW beteiligt. Seit 1984 haben die Aktionäre in Leibstadt über 1,5 Milliarden Franken in Instandhaltung und Erneuerung investiert. Bis 2032 sind weitere Investitionen von rund 1 Milliarde Franken geplant.

Beim Kernkraftwerk Gösgen, an dem Alpiq zu 40 Prozent beteiligt ist und die Geschäftsführung innehat, betrugen die Investitionen der Aktionäre seit Inbetriebnahme knapp 2 Milliarden Franken. Auch Gösgen soll mindestens 60 Jahre betrieben werden. Da Gösgen 1979 den kommerziellen Betrieb aufnahm, dürfte es somit bis mindestens 2039 Strom produzieren.

Die Laufzeit der Kernkraftwerke ist gesetzlich nicht beschränkt, solange sie sicher betrieben werden können. Ein Neubau von Kernkraftwerken ist in der Schweiz jedoch derzeit verboten. Dies wurde 2017 von der Schweizer Bevölkerung bestätigt, als sie das revidierte Energiegesetz mit 58 Prozent der Stimmen annahm.

Energieminister Albert Rösti hat Pläne angekündigt, das Verbot für den Bau neuer Kernkraftwerke aus dem Gesetz zu streichen. Seiner Ansicht nach sollen moderne Atomkraftwerke grundsätzlich gebaut werden können, wenn dies notwendig ist. Der Ausstieg aus dem Atomausstieg hat im Parlament bisher jedoch keine Mehrheit gefunden.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Schweizer Kernkraftwerke Beznau 1 und 2 noch bis Anfang der 2030er Jahre in Betrieb bleiben sollen. Durch kontinuierliche Investitionen in Sicherheit und Modernisierung tragen sie weiterhin zur Stromversorgung des Landes bei. Die Diskussion über die Zukunft der Kernenergie in der Schweiz bleibt jedoch ein aktuelles und kontroverses Thema.

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