USA denkt an Schnell-Zulassung für Impfstoff

 USA denkt an Schnell-Zulassung für Impfstoff

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Wegen der weiterhin starken Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schliesst die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA die Zulassung eines Impfstoffs in den Vereinigten Staaten noch vor abschliessenden Tests nicht aus.

Bei einem entsprechenden Antrag des Herstellers werde seine Behörde eine Entscheidung auf wissenschaftlicher Grundlage treffen, sagte FDA-Chef Stephen Hahn der «Financial Times» vom Sonntag. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen bewegt sich in den USA auf die Sechs-Millionen-Marke zu.

Ein Antrag auf Zulassung eines Corona-Impfstoffs noch vor Ende der dritten und finalen Testphase müsse vom Hersteller kommen, sagte Hahn in dem Zeitungsinterview. Seine Behörde würde dann aufgrund der vorliegenden wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnisse und Daten darüber entscheiden, ob der Antrag «angemessen» sei oder nicht. Hahn wehrte sich damit gegen Spekulationen, seine Behörde stehe unter massivem Druck von Präsident Donald Trump, einen Corona-Impfstoff möglichst rasch zuzulassen. Trump hatte gesagt, ein Serum werde möglicherweise schon vor der Präsidentschaftswahl am 3. November zur Verfügung stehen.

Hahn wird von Medizinern vorgeworfen, sich im Umgang mit der Corona-Pandemie bereits wiederholt Druck aus dem Weissen Haus gebeugt zu haben. So hagelte es Kritik an der Entscheidung der FDA vom März, das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin für die Behandlung von Coronavirus-Patienten zuzulassen.

Moderna, BioNTech oder AstraZeneca?

Drei westliche Unternehmen befinden sich bei der Entwicklung eines Corona-Serums inzwischen in der dritten und finalen Phase. Dies sind der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca, das US-Unternehmen Moderna und eine Allianz des US-Konzerns Pfizer und der deutschen Firma BioNTech.

Die USA sind das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt und dürften bald die Marke von sechs Millionen Infektionen erreichen. Am Montag lag die Zahl der landesweit nachgewiesenen Ansteckungen laut Johns-Hopkins-Universität bei 5,997 Millionen – das sind fast ein Viertel der weltweit rund 25 Millionen nachgewiesenen Fälle.

Erst vor drei Wochen hatten die USA die Marke von fünf Millionen Infektionen erreicht – nur 17 Tage nach Erreichen der Vier-Millionen-Marke. 183.000 Infizierte in den USA starben bereits.


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