Innerhalb von einer Woche haben die radikalislamischen Taliban grosse Teile des Landes eingenommen.
Die USA sind nach ca. 20 Jahren von Afghanistan zurück: die immense Kosten für die Überwachung des Landes betrugen über 60 Milliarden pro Jahr. In dieser schwierigen Lage hat somit haben die USA sich entschlossen, die Kosten zu reduzieren und das Land zu verlassen.
US-Präsident Joe Biden hat eine Fortsetzung der US-Evakuierungsflüge aus Kabul angekündigt.

Bei der Evakuierungsmission in Afghanistan fertigen die US-Streitkräfte am Flughafen Kabul an den verschiedenen Eingängen nach eigenen Angaben weiterhin Menschen ab. Eingangstore sind in den vergangenen 24 Stunden nur kurzfristig geschlossen worden. Nicht erklären konnten Taylor und Pentagon-Sprecher John Kirby, warum die US-Botschaft in Kabul US-Bürgern am Samstag geraten hatte, nicht zum Flughafen zu fahren. Die US-Streitkräfte haben seit Beginn der Evakuierungsmission in Afghanistan vor einer Woche nach eigenen Angaben insgesamt 17 000 Menschen aus Kabul ausgeflogen. Generalmajor William Taylor sagte am Samstag im Pentagon, in den 24 Stunden zuvor hätten die US-Streitkräfte insgesamt rund 3800 Menschen evakuiert. Dafür seien sechs Flugzeuge der US-Luftwaffe und 32 Chartermaschinen eingesetzt worden. 5800 US-Soldaten sicherten den Flughafen in der afghanischen Hauptstadt. Die Sicherheitslage am Kabuler Flughafen bleibt äusserst angespannt.

Mullah Abdul Ghani Baradar sei am letzten Samstag nach Kabul gekommen, um mit Taliban-Mitgliedern und weiteren Politikern über die Bildung einer neuen Regierung zu sprechen. Der Mitbegründer der Taliban war nach der Machtübernahme der Islamisten als bislang höchstrangiger Vertreter zunächst aus Katar in die Stadt Kandahar im Süden des Landes gereist. Mullah Baradar ist Vizechef der Bewegung und Leiter des politischen Büros der Taliban in Doha.