Schweizer Bevölkerung fordert Reformen bei Krankenkassenprämien
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Sotomo im Auftrag des Medienhauses Blick hat ergeben, dass die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung eine umfassende Reform des aktuellen Systems der Krankenkassenprämien fordert. Angesichts kontinuierlicher Steigerungen bei den Prämien befürworten 57% der Befragten eine Änderung hin zu einkommensabhängigen Beiträgen, bei denen Personen mit höherem Einkommen mehr zahlen als jene mit geringerem Einnahmen. Diese Forderung findet breite Zustimmung über verschiedene politische Lager hinweg, von der Mitte bis hin zu Anhängern der GLP und sogar unter den Sympathisanten der SVP.
Die Umfrageergebnisse werfen zudem ein Schlaglicht auf die finanzielle Belastung, die die Krankenkassenprämien für Schweizer Haushalte darstellen. Ein erheblicher Teil der Familien leidet unter den Lasten für Gesundheitsversorgung, Wohnen und Kinderbetreuung. Dabei sehen 66% der Teilnehmer besonders in den Krankenkassenprämien dringenden Handlungsbedarf für finanzielle Entlastungen.
Sarah Bütikofer, Politologin bei Sotomo, betont die Notwendigkeit politischer Lösungen angesichts der steigenden Gesundheitskosten, von denen insbesondere junge Familien stark betroffen sind. Diese Belastungen führen zu einer spürbaren finanziellen Einschränkung vieler Bürger.
Am 9. Juni erhalten die Schweizer die Möglichkeit, durch zwei Volksinitiativen direkt auf die Gesundheitskosten einzuwirken. Die SP-Initiative für eine Prämienentlastung verfolgt das Ziel, dass kein Haushalt mehr als zehn Prozent seines Einkommens für Krankenkassenbeiträge aufbringen muss. Eine weitere Initiative der Mitte-Partei fordert eine Kostenbremse bei den Gesundheitsausgaben, um die Prämiensteigerungen in Schach zu halten.
Die Initiativen reflektieren die wachsende Besorgnis über den unaufhörlichen Anstieg der Gesundheitskosten, welcher auch für das Jahr 2025 prognostiziert wird. Nach einem durchschnittlichen Kostenanstieg von 8,7% in diesem Jahr ist mit einem weiteren signifikanten Anstieg im kommenden Jahr zu rechnen, was die Dringlichkeit von Reformen und Maßnahmen zur Senkung der Prämienbelastung unterstreicht.