Restrukturierung bei der CS trotz guter Geschäftszahlen

 Restrukturierung bei der CS trotz guter Geschäftszahlen

Quelle: Thomas Wolf, www.foto-tw.de – Eigenes Werk

Bis zu 500 Jobs könnten verschwinden! Die Credit Suisse baut den Heimmarkt radikal mit einer Restrukturierung um. Sogar 37 Filialen sollen wegfallen, und somit fast 500 Jobs sollten vernichtet werden. Und die Neue Aargauer Bank AG wird mit der Credit Suisse zusammengeführt.

Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) kritisiert die Entscheidung der Credit Suisse, in einer Zeit nationaler und globaler wirtschaftlicher Unsicherheit zu restrukturieren, während das Geschäftsergebnis zur Jahresmitte mit einem Gewinn von 2,5 Mrd. alles andere als schlecht ist. Der Finanzsektor blieb im Gegensatz zu anderen Wirtschaftssektoren von der Covid-Krise weitgehend verschont, weswegen diese Entscheidung vor dem Hintergrund eines angespannten Arbeitsmarkts einem Mangel an Solidarität gegenüber den Arbeitnehmenden gleichkommt. Mit der Integration der Neuen Aargauer Bank in die CS geht auch eine langjährige Geschichte mit einer starken regionalen Verankerung zu Ende, mit zweifelhaftem Ausgang.

Forderung des SBPV nach Kündigungsstopp bis mindestens Ende Jahr

Seit Beginn der Covid-Krise hat der SBPV bereits mehrere Male gefordert, dass die Banken angesichts des stabilen, um nicht zu sagen antizyklischen Geschäftsgangs während der Krise und des gleichzeitig angespannten Arbeitsmarkts (4’214 Arbeitslose in der Bankbranche per Ende Juli 2020) einen Kündigungsstopp bis mindestens Ende Jahr aussprechen. Die Entscheidung der CS, trotz ansprechender Halbjahreszahlen eine Restrukturierung mit Stellenabbau durchzuführen, lässt deshalb an der Solidarität gegenüber den Arbeitnehmenden zweifeln. Nicht nur, dass es für das Personal sehr schwierig sein wird, eine neue Stelle zu finden, die CS wird als Arbeitgeberin auch weniger Stellen anzubieten haben.

NAB: eine schöne Geschichte mit einem schlechten Ende

Trotz einer Gewinnzunahme Ende 2019 um 2,2% auf 121,5 Mio. dank Erhöhung der Neugelder muss nun die Neue Aargauer Bank diesen Entscheid der CS ausbaden. Für die Mitarbeitenden der NAB, die sich wohl mehr mit einer Regionalbank als mit einem multinationalen Unternehmen identifizieren, ist dies ein sehr harter Schlag und gleichzeitig mit viel Risiken für die CS verbunden. Wie viele Mitarbeitende und Kunden werden den Wechsel akzeptieren und mitmachen? Vergessen wir nicht, dass die Ursprünge der NAB auf das Jahr 1812 zurückgehen und sie aus der Fusion mehrerer Regionalbanken hervorgegangen ist. Im Jahr 2010 kaufte die CS alle Aktien der NAB auf und markierte damit aus heutiger Sicht den Anfang vom Ende der Geschichte der NAB, die seit 1989 unter diesem Namen existierte.

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