Lufthansa grounding?
Fast 22’000 Jobs sind im Gefahr und die Aktie stürzt wörtlich ab. Es geht dabei auch um Tausende Jobs in Deutschland: 600 Piloten 2600 Flugbegleiter und 1500 Bodenmitarbeiter sind zu viel, berichten die Insider. Bei Eurowings sollen 1000 Stellen weg, bei Austrian Airlines 1100, bei Brussels Airlines 1000. Die Lufthansa in den USA musste bereits 3000 Mitarbeiter freisetzen.
Die grosste Airline von Europa ist in schwere Turbulenzen geraten. Die Firma riskiert ein Grounding, wenn die Aktionäne keine Lösung finden.
Thiele muss zustimmen!
Gibt es keine Zweidrittelmehrheit der Stimmrechte, muss sich Lufthansa auf eine mögliche Insolvenz einrichten. Heikel: Lufthansa-Grossaktionär Heinz Hermann Thiele (79), der zuletzt gut 15 Prozent der Anteile hielt und die Staatshilfen skeptisch betrachtet, hatte jüngst seine Zustimmung offen gelassen. Er sieht die vorgesehene Beteiligung des Bundes mit bis zu 20 Prozent der Lufthansa-Anteile kritisch.
Lufthhansa rechnet mit Erholung
Lufthansa rechnet damit, dass die Erholung der Nachfrage im Luftverkehr sehr langsam verläuft. Sie geht davon aus, dass die Flotte der Lufthansa Group nach der Corona-Krise rund 100 Flugzeuge weniger haben wird. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo betonte, sie sei bereit, bis zur außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni eine Lösung zu erreichen.
Abbau bis zu 26000 Mitarbeitern
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bekräftigte ihre Bereitschaft zu Zugeständnissen in Höhe von 350 Millionen Euro. Für den einzelnen Piloten bedeute dies einen Gehaltsverzicht von bis zu 45 Prozent.
Die Corona-Pandemie mit den Reisebeschränkungen hatte die Geschäfte der Lufthansa mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Der Konzern benötigt eine großzügige staatliche Hilfe von ca 10 Milliarden Schweizer Franken.
Die Aktionäre müssen am 25. Juni auf einer außerordentlichen Hauptversammlung grünes Licht für das Sonder-Paket geben. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will der Hauptversammlung ein Sparkonzept präsentieren. Der Konzern, der im ersten Quartal einen Milliardenverlust eingeflogen hatte, beschäftigt rund 138 000 Mitarbeiter.