Viele Unternehmen reichen Gesuche für die Kurzarbeit. Meistens sind sehr kleine KMUs, die keine Aufträge haben. Aber auch grosse Firmen, die dem Bund gehören, reichen Kurzarbeit an. Ist es wirklich sinnvoll?

Die Einführung von Kurzarbeit soll vorübergehende Beschäftigungseinbrüche von kleinen Firmen ausgleichen und die Arbeitsplätze erhalten. Mit der Kurzarbeitsentschädigung bietet die Versicherung den Arbeitgebern eine Alternative zu Entlassungen.

Aber wenn die Firma dem Bund gehört?

Kurzarbeit ist ein Instrument, welches für diese Situationen sehr geeignet ist. Man versucht die schwierige Lage mit einer Hilfe vom Staat zu überbrücken, und gleichzeitig reduziert man drastisch die Entlassungen.

Bei Staatsbetrieben und staatsnahen Betrieben wie SBB, Post, Elektizitätswerke, ZVV, usw., die sowieso von einer Staatsgarantie profitieren können, wäre die Einführung von der Kurzarbeit fragwürdig. Der Staat sollte direkt die Rechnungen und eventuell das fehlende Geld für die Saläre unterstützen.

Grosse Firmen werden geholfen, und selbständige im Stich gelassen?

Selbständige werden nur für folgende Fälle entschädigt:

• Schulschliessungen
• Ärztlich verordnete Quarantäne
• Schliessung eines selbstständig geführten öffentlich zugänglichen Betriebes

Diese Regelung gilt auch für freischaffende Künstlerinnen und Künstler, die einen Auftrag wegen der Massnahmen gegen das Coronavirus verloren haben.

Es gibt aber sehr viele Kategorien von Selbständigen, die gar nichts erhalten werden: Taxifahrer, Arztpraxen, Grafiker, Gärtner, usw. Auch diese Profile verzeichnen nämlich infolge der Corona-Krise markante Umsatzeinbrüche, und erhalten im Prinzip keine Hilfe.

Die Kosten für die Miete, Sozialleistungen, Pensionskasse, Versicherungen und die Aufrechterhaltung des Geschäftes laufen weiter, obwohl die Einnahmen stark eingebrochen sind. Viele kleine Geschäfte werden sehr wahrscheinlich nicht überleben, da die Kosten in den nächsten Monaten sich akkumulieren werden.

Zur Zeit gibt es eine Petition «Corona-Soforthilfe für alle Selbständigen – und diesmal wirklich für alle!», die laut der Website act.campax.org bereits über 34’000 Unterschriften in kurzer Zeit gesammelt hat.