Krieg am Bergkarabach
In Berg-Karabach gilt seit Samstagmittag eigentlich eine Waffenruhe. Trotzdem beschuldigen sich beide Seiten weiterzukämpfen. Seit die Gefechte Ende September wieder aufflammten, heulen die Sirenen öfter. Bergkarabach ist seit dem Ende der Sowjetunion zwischen Armenien und Aserbaidschan umstritten. So schlimm wie jetzt war es nie. Ein katastrophaler Zustand.
Dabei hatten fast alle gehofft, dass die Kämpfe ein Ende haben werden. In den Straßen sind die Spuren der Kämpfe sehr deutlich zu erkennen. Eigentlich sollte die Waffenruhe den Weg für Friedensverhandlungen ebnen. Aserbaidschan verlangt von Armenien dafür jedoch, Bergkarabach aufzugeben, was die selbsternannten Republik ausschließt.
Arayik Harutjunjan, Präsident der selbsternannten Republik Bergkarabach: „Wir werden unsere Truppen nicht zurückziehen und unseren Kampf weiterführen. Wir fordern friedliche Verhandlungen und dass diese Probleme entsprechend der Vorgaben der Minsk-Gruppe gelöst werden.“
Ob es dazu kommen wird ist angesichts der Verstöße gegen die Waffenruhe unklar. Auf armenischer Seite sollen bisher bereits mehr als 400 Soldaten gefallen sein.
Talish im Norden von Bergkarabach
Talish liegt im Norden von Bergkarabach. Mehrere Städte sind in der vergangenen Woche von der aserbaidschanischen Armee eingenommen worden. Die aserbaidschanische Armee hat Bedingungen für das Filmen und das Fotografieren festgelegt. Deshalb dürfen wir nicht alles zeigen. Man kann nicht genau sagen, wann die Bewohner der einzelnen Häuser weggegangen sind, wie lange also hier schon niemand mehr wohnt.
Wegen seiner geographischen Lage im Norden Bergkarabachs war Talish seit Jahren ein Ort, der bei Auseinandersetzungen schnell in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch bei den bewaffneten Auseinandersetzungen 2016 beispielsweise wurde hier geschossen. Es ist nicht leicht zu sagen, welche Schäden in dem Ort aus welcher Zeit stammen.