Neom: die Stadt der Zukunft
In der Wüste soll eine Zukunftstadt mit fliegenden Autos und künstlichem Mond erbauen. Doch Teile eines lokalen Stammes wehren sich dagegen, für das Neom-Projekt umgesiedelt zu werden.
Und es kommt zu Spannungen.Die Süddeutsche Zeitung berichtete schon im Mai 2020 über den Widerstand alteingesessener Beduinen gegen das visionäre Zukunftsprojekt. Es gebe Berichte von Zwangsräumungen, immer mehr Stammesangehörige setzten sich gegen die Pläne zur Wehr.
Projekt vom Kronprinz Mohammed bin Salman
„Neom“ ist ein Kofferwort, verschmolzen aus „neo“ (griechisch: neu) und „m“ für „mustaqbal“ (arabisch: Zukunft ). Neom soll eine unabhängige Wirtschaftszone werden, die über ein eigenes Rechts- und Steuersystem verfügt (wie Singapur), aber politisch nicht wirklich souverän ist.
Dieses Projekt wurde durch den Kronprinz Mohammed bin Salman initiiert. Das Projekt, welches am 24. Oktober 2017 in Riad erstmals vorgestellt wurde, und ist als ein Meilenstein in der Zukunft des Landes für die Zeit nach dem Öl gedacht. Das Projekt soll rund 500 Milliarden CHF kosten und ist ein Versuch Saudi-Arabiens, seine Einkünfte im Zuge des weltweiten Einbruchs der Ölpreise im Jahr 2014 bzw Jahr 2020 zu diversifizieren.
Das gesamte Projekt ist Teil der „Vision 2030“. Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Land zum Aufbau einer Stadt verpflichtet hat. Zu dem Zeitpunkt waren weitere vier Megastädte, darunter King Abdullah Economic City (KAEC) in Bau. Abweichend von den einschränkenden Vorschriften für Frauen im übrigen Land dürfen sie sich hier ohne männliche Begleitung bewegen und können auf das Tragen der Abaya verzichten.
Und die gigantische Energie ?
Neom soll seinen gigantischen Energiebedarf ausschließlich aus Wind- und Sonnenkraft speisen. Sonnenkollektoren sollen in der Lage sein, die Energie nachhaltig zu erzeugen. Das Projekt hat zum Ziel, die Wirtschaft Saudi-Arabiens unabhängiger vom traditionellen Öl zu machen. Es ist Teil des Wirtschaftsumbauvorhabens „Vision 2030“. Ab 2025 soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt sein.
Das Projekt wird von dem deutschen Manager Klaus Kleinfeld als Vorstandschef der Projektgesellschaft geleitet.